Der öffentliche Nahverkehr gehört in ausnamlos jedem unserer Ortsteile zu den Top-3-Themen, die die Bürgerinnen und Bürger in den Gesprächen mit mir auf die Agenda bringen. Viele sind unglücklich mit der zeitlichen Taktung der Busse oder bemängeln fehlende Fahrtrouten.

Das vorhandene Angebot führt also dazu, dass viele das Auto nutzen. Im Rahmen der Mobilitätswende soll aber genau das vermieden werden. Ein mangelhaftes Angebot führt als logische Konsequenz zu einer mangelhaften Nutzung.

Das Pilotprojekt für das Anrufsammeltaxi freute viele Petersbergerinnen und Petersberger. Die Menschen teilen mir aber auch mit, dass eine solche Pilotierung ausschließlich in den Sommermonaten wenig repräsentativ ist. Sie wünschen sich eine Verlängerung auch auf die Jahreszeiten, wo Radfahren keine gute Alternative darstellt. Ein entsprechender Antrag der mich unterstützenden Fraktionen wurde leider von einer Partei abgelehnt, die an dem Morgen die Mehrheit der Sitze besaß.

Ich bin mir sicher: Wir müssen in unseren Überlegungen langfristig noch weiter gehen. Ist das Liniennetz zu Randzeiten und an Wochenenden wirklich noch sinnvoll? Wo leben die Nutzerinnen und Nutzer – und wohin fahren sie regelmäßig? Zu welchen Zeiten und für welche Zwecke werden Busse heute genutzt?

Sogenannte On-Demand-Verkehre sind meiner Meinung nach ein wesentlicher Bestandteil der Mobilität von morgen – insbesondere für den ländlichen Raum. Sie können das Liniennetz zu Randzeiten ergänzen. On-Demand-Verkehre sind flexible Mobilität auf Nachfrage und ermöglichen Buchungen per App oder Anruf, Abholung am individuellen Startpunkt sowie sichere Ankunft am gewünschten Ziel. Diese maßgeschneiderten Rufbusse bieten gemeinsame Fahrten mit ähnlichen Zielen – idealerweise mit Mitreisenden. Künstliche Intelligenzen ermitteln die individuellen Fahrrouten der Fahrzeuge. Deutschlandweit erfolgreiche Beispiele bestätigten die Effizienz dieses Ansatzes – übrigens sogar in Bezug auf die anfallenden Kosten.

Als Bürgermeisterin setze ich mich für ein Überdenken der aktuellen Mobilitätskonzepte ein, damit die Menschen das Angebot erhalten, das sie wirklich benötigen.

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